Der Beitrag gehĂśrt zu einer Beitragsserie, die wir lange vor der Reise angefangen haben.
Wir wollten damit die Gefßhle und Gedanken unverfälscht festhalten.
Die Serie besteht aus:
âł Wir machen eine Weltreise (dieser Beitrag)
âł Noch 600 Tage bis zum Abflug â zähes Warten
âł Noch 500 Tage bis zum Abflug â zwischen Konsum und Sparen
âł Noch 400 Tage bis zum Abflug â Halbzeit
âł Noch 300 Tage bis zum Abflug â die GefĂźhle verändern sich
âł Noch 200 Tage bis zum Abflug â wir haben gebucht!
âł Noch 100 Tage bis zum Abflug â Michis KĂźndigung nach 21 Jahren
âł Die letzten Tage vor dem Abflug
âł Abflug
(Als ich den Beitrag schrieb war es Ende 2020)
Ăber den Traum von einer Weltreise redeten wir eigentlich schon seit wir 2017 zusammen kamen. Wir hatten beide diesen riesigen Traum, die Welt zu sehen, aber es war fĂźr uns beide total absurd und absolut nicht greifbar. Wir beide und eine Weltreise? Neee. Das machen andere – andere, die wir beneiden, aber nicht wir.
Wir nannten uns gegenseitig GrĂźnde, warum es im Moment und in naher Zukunft nicht klappen kann. Hauptgrund war das Geld und da unsere anderen GrĂźnde auch plausibel klangen, wurde der Traum erst einmal wieder nach hinten gepackt.
Wie kam es dann doch dazu, dass wir uns fĂźr unseren Traum & gegen die “Abers” entschlossen haben?
Um das zu erzählen mĂźssen wir etwas zurĂźck spulen…
…seit wir zusammen waren, teilen wir die Freude am Reisen. Um noch mehr von der Welt sehen zu kĂśnnen, entschlossen wir uns im September 2018 dazu, mit dem Rauchen aufzuhĂśren, um Geld zu sparen welches wir lieber fĂźr’s Reisen ausgeben. Wir haben uns ein Konto eingerichtet, auf das wir jeden Monat das Geld einzahlen, welches wir eigentlich fĂźr Kippen ausgegeben wĂźrden. Bei Michi waren das 200⏠und bei mir 150âŹ. Nachträglich betrachet sind wir ganz schĂśn stolz, dass unsere einzige Motivation das Geld und die damit verbundenen Reisen waren und wir bis heute nicht wieder damit angefangen haben…natĂźrlich ist es fĂźr unsere Gesundheit auch viel besser đ
Anfang Januar 2020 waren wir im Outdoorgeschäft und kauften uns fĂźr unsere Reise nach Aruba (Karibik) im April groĂe Rucksäcke. Unsere Backpacks! Wir wollten auch mal mit Backpacks und nicht mit dem Koffer reisen. Wir wollten bisschen Weltreisefeeling haben, denn wir verbunden eine Weltreise defintiv damit, sozusagen sein ganzes Leben im Rucksack mit dabei zu haben.Â
Ende Februar kamen in den Nachrichten häufiger Meldungen Ăźber eine neuartige Erkrankung aus China namens Corona. “Corona? Haha, wie das Bier? Das ist ja lustig” waren so unsere ersten Gedanken dazu.
Anfang März sah die internationale Lage wesentlich ernster und schlechter aus und wie sich dann alles entwickelte haben wir ja alle mitbekommen.
Unser Flug nach Aruba wurde annulliert und wir bekamen eine RĂźckerstattung der Flugtickets, genau so wie die RĂźckerstattung unserer Airbnb Wohnung.
Durch die beiden RĂźckerstattungen und die monatliche Ersparnis durch das Nichtrauchen und das Nicht-Reisen-KĂśnnen hatten wir plĂśtzlich eine ganz schĂśne Summe auf unserem Urlaubskonto.
Der Aha-Moment
Und plÜtzlich hatten wir diesen Aha-Moment, der alles veränderte. Wir merkten, dass wir wirklich viel Geld auf die Seite bekommen, wenn wir es nicht gleich wieder fßr die nächste Reise ausgeben. Und ab da war der Gedanke an eine Weltreise so präsent wie nie zuvor.
Im Juli 2020 telefonierten Micha und ich in der Mittagspause miteinander und ganz unspektakulär, schon fast nebensächlich entschlossen wir auf Weltreise zu gehen.
Wir legten auf und lieĂ das Gespräch erst einmal sacken. Ich schieb ihm später: “Meinst Du das wirklich ernst, dass wir das machen?” und er antwortete: “Ja, sehr ernst”. In diesem Moment breitete sich in mir ein riesen groĂes GlĂźcksgefĂźhl aus und ich realisierte erst dann, was wir da eigentlich gerade “ausgemacht” hatten.
Paar Tage später setzten wir uns zusammen und schauten, an welchen Stellen wir sparen kÜnnen, welche Verträge unnÜtig oder zu teuer waren und wie viel Geld wir jeden Monat zur Seite sparen kÜnnen.
Da zu dieser Zeit sowieso das Thema Minimalismus präsent war, misteten wir viel aus und verkauften einiges an Hab und Gut was wir eh nie oder fast nie nutzten. Allein dadurch konnten wir uns im Jahr 2020 ßber 500⏠dazu verdienen.