Der Khao Sok Nationalpark ist der beliebteste Nationalpark in Thailand. Als wir vor 3 Monaten schonmal in Thailand waren, sind wir zwar knapp am Nationalpark vorbeigefahren, aber wir hatten leider keine Zeit, um dort paar Tage zu verbringen, weil wir Besuch aus Deutschland erwarteten.
Diesmal wollten wir uns den Park aber anschauen und in diesem Beitrag erzählen wir Dir von diesem coolen Abenteuer.
Unsere Zeit im Khao Sok Nationalpark
Wir kamen mit dem Minivan im Nationalpark an, stiegen aus und genau dann fing es an zu regnen. Na super. Es waren ca. 3 Kilometer zur Unterkunft* und wir wollten kein Geld fürs Taxi ausgeben. Deshalb haben wir unseren Rucksäcken ihren und uns unseren Regenschutz angezogen und sind die 3 km gelaufen. Dort angekommen, sagten sie, dass wir gleich ins Zimmer können. Das hat uns mega gefreut, weil wir eigentlich erst um 14 Uhr Check-in war und zu dem Zeitpunkt war es erst 8:30 Uhr.
Da wir die Nacht davor wenig geschlafen hatten (weil wir mit dem Nachtbus aus Bangkok kamen), haben wir uns erstmal abgeduscht und für 2 Stunden schlafen gelegt. Danach sind wir vor zur Rezeption und wollten mal nach den verschiedenen Touren fragen.
Es gibt einen bekannten See, den Cheow Lan Lake, zu dem man Touren buchen kann. Es gibt Halb- und Ganztagestouren und Touren mit Übernachtung direkt am See. Da wir aber relativ schlechtes Wetter hatten und die Vorhersage nicht so gut aussah, entschieden wir uns gegen die Fahrt zum See, sondern dafür, eine Tagestour durch den Dschungel zu machen.
Wir buchten die Tour für den morgigen Tag, als uns die Besitzerin fragte, ob wir Lust auf eine Nachtwanderung heute Abend hätten. Das sei kostenlos dabei, wenn man die Dschungeltour bucht. Na klar hatten wir Lust und so ging es abends, bewaffnet mit Taschenlampen und langer Kleidung gegen Blutegel und Moskitos, los in den Dschungel.
Die Tour ging 2 Stunden und wir sahen einige Tiere – Taranteln, Schlangen, Frösche, Skorpione, Affen und allerlei Kleintiere. Es war echt eine tolle Erfahrung im Dunkeln unterwegs zu sein und nur so weit zu sehen, wie die Taschenlampe leuchtet. Wir kamen völlig nass (von der hohen Luftfeuchtigkeit) wieder zurück zur Unterkunft, duschten und gingen voller Freude über den Abend und die Vorfreude auf morgen ins Bett.
Am nächsten Tag startete unsere Dschungeltour um 9 Uhr und als wir kurz vor 9 am Treffpunkt waren, war unser Guide, Tuk, schon da. Wir begrüßten uns und stellten uns vor und dann ging’s auch schon los. Quer über eine Kautschukplantage und Felder voller Ölpalmen liefen wir zum Eingang des Khao Sok Nationalpark.
Die ersten paar hundert Meter waren die gleichen, die wir am Abend bei der Nachtwanderung liefen, aber natürlich sah es bei Tag ganz anders aus. Irgendwann bogen wir am und der Wald wurde etwas dichter.
Tuk erklärte uns ein paar Bäume, zeigte uns die Pflanze Rattan (aus der die Möbel gemacht werden) und wir stoßen immer wieder auf ein paar kleine Tiere, u. a. einem Skorpion.
Irgendwann kamen wir an einen Fluss. Tuk wollte uns dort unbedingt einen ganz bestimmten Fisch zeigen und fing an, im Erdboden nach Würmern zu buddeln. Wir wussten nicht genau, was wir machen sollten, warum er uns den Fisch zeigen wollte und warum er im Dreck wühlte, aber wir warteten mal ab. 5 Minuten später, mit einer Handvoll Würmer, kam er zu uns. Er spießte den ersten Wurm auf eine kleine Liane auf und hing diese dann ins Wasser. Da machte es Klick. Die Liane war die Angel und der Wurm der Köder. Okay.
Immer wieder kamen Fische vorbei und stibitzten sich die Würmer, aber der Fisch, den Tuk uns zeigten wollte, ließ sich nicht blicken. Und so verging Minute um Minute und nichts passierte.
Nach einer halben Stunde wurde ich etwas unruhig, weil ich echt müde wurde, aber wusste, dass wir noch viele Kilometer vor uns hatten. Ich fragte, ob wir weiter könnten, aber dann bewegte sich etwas im Wasser. Tuks heißersehnter Fisch zeigte sich und dann ging alles ganz schnell.
Er lockte den Fisch mit dem Köder ganz an das Ufer des Flusses, griff ins Wasser und mit einem Satz lag der Fisch auf dem Waldboden. Tuk hob den kleinen Fisch auf, der sich in der gleichen Sekunde komplett aufplustere. Es handelte sich also um einen Kugelfisch, der wohl bis zu 5 Minuten an Land überleben kann. Wir schauten uns den Fisch kurz an, aber baten Tuk, ihn gleich wieder ins Wasser zu lassen, was er auch machte.
Auch wenn wir nicht ganz überzeugt davon waren, 1. die Würmer lebendig aufzuspießen und 2. den Fisch so einem Stress auszusetzen, war es trotzdem unglaublich interessant, mit welchen einfachen Mitteln es möglich ist, einen Fisch zu fangen.
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Wir liefen weiter und wir merkten, dass unser Magen knurrte. Die Fisch-Fang-Aktion hat uns eine Stunde gekostet und es war schon ca. 13 Uhr. Wir gaben Tuk Bescheid, der uns sagte, dass wir bald an der Stelle sein werden, wo es Mittagessen gibt. Auf unserem Weg kamen wir ständig an Elefanten-Kot vorbei und Tuk erklärte uns anhand vom Aussehen, wie alt es ist. Daraus konnte man sagen, dass vor 1, 3 oder 7 Tagen wilde Elefanten den Weg gekreuzt haben. Mega spannend, in einem Gebiet zu laufen, wo es wilde Elefanten gibt. Wir hatten natürlich die Hoffnung welche zu sehen, aber Spoiler: haben wir nicht :D.
Kurz bevor wir an unserer Stelle fürs Mittagessen ankamen, hielt Tuk an, holte seine Machete aus dem Rucksack und schlug einen Bambus in mehrere kleine Stücke, die er uns gab. Damit liefen wir ihm hinterher zum nächsten Abschnitt am Fluss, dort wo wir unser Mittagessen futtern würden. Wir gaben ihm den Bambus und er halbierte ihn. Danach riss er ein paar Blätter vom Baum ab und übergab uns diese mit dem Bambus und ging mit uns zum Fluss. Er erklärte uns, dass das unser Teller fürs Mittagessen sei und wir mit den Blättern unseren Teller (den Bambus) im Fluss waschen sollten.
Kurze Zeit später saßen wir auf dem Boden, hatten unsere, mit Reis gefüllten Bambusschalen in der Hand und unterhielten uns über die Einfachheit des Waldes. GEHTS COOLER? 😍
Nach dem Mittagessen ging unsere Tour weiter. Die nächsten zwei Stunden verbrachten wir damit, durch den Dschungel zu laufen. Die Wege wurden immer dichter, man musste teilweise fast klettern und so brauchten wir für ein paar hundert Meter ganz schön lange. Immer wieder rochen wir Elefanten (inkl. Kot), wir unterhielten uns oder liefen still nebeneinander her und lauschten dem Dschungel. Während der Wanderung machte Tuk uns beiden noch einen Ring aus einer Liane. Einfach so. Während dem Laufen. Total krass!
Gegen ca. 15:30 Uhr wurde es Zeit für einen Snack. Tuk lotste uns wieder an einen Platz am Fluss und verschwand kurze Zeit später im Wald. Nach 5 Minuten kam er mit grünem (gesund) und braunen (kaputt) Bambus zurück. Mit dem grünen Bambus schnitze er uns einen Löffel und eine Tasse für den Kaffee. Mittags aßen wir aus Bambus und jetzt trinken wir unseren Kaffee aus einer Bambustasse. Total verrückt und total cool.
Er hob ein längeres Stück von dem grünen Bambus auf und machte den braunen Bambus klein. Der diente dann dazu, um ein Lagerfeuer zu machen. In den grünen Bambus füllte er Wasser aus einer Trinkflasche und stellte ihn dann mitten ins Lagerfeuer. Warum? Für heißes Wasser für den Kaffee.
WOAH. Das war für uns ein richtiger mind-blowing Moment. Das war so krass zu sehen, mit wie wenig man auskommen kann und das man sich mit so vielem im Wald behilflich sein kann, wenn man weiß, wie es geht.
Das war etwas ganz Besonderes. Wir saßen zu Dritt am Fluss im Khao Sok Nationalpark, hörten das Wasser rauschen, das Lagerfeuer knistern, rochen Rauch, Natur und Wald und warteten darauf, dass unser Wasser kocht, um Kaffee trinken zu können. Ich glaube, das werde wir nie mehr vergessen.
Wir hätten an der Stelle des Flusses auch baden gehen können, aber wir hatten keine Badesachen dabei und waren sowieso total müde 😂 aber für Dich als Info: nimm Badezeug mit.
Nach dem Lagerfeuer und dem Kaffee ging es für uns den ganzen Weg nochmal zurück. Wir hatten schon 16 Uhr und waren bereits 7 Stunden unterwegs. Ich hatte etwas Sorge, dass uns die Kräfte ausgehen, weil wir eben den ganzen Weg wieder zurückmussten und wir echt erledigt waren. Deshalb liefen wir eigentlich ohne Pause durch und kamen dann völlig erschöpft gegen 19:30 Uhr wieder in der Stadt an. Wir beide waren komplett fertig und Tuk erzählte uns, dass er jetzt noch eine Nachtwanderung hat. “Was? Jetzt noch?” fragten wir ihn, aber er lachte nur. Wir verabschiedeten uns, gingen noch schnell etwas essen, dann zur Unterkunft, unter die Dusche und ins Bett.
Unsere Wanderessentials:
➳ Wanderschuhe* von Vivobarefoot. Ultra leicht und super bequem.
➳ Isolierte Trinkflasche*, damit das Getränk angenehm kühl bleibt.
➳ Rucksack*, um alles zu verstauen.
➳ Regenjacke*, denn im Regenwald kann das Wetter schnell umschlagen
Fazit zur Tour durch den Khao Sok Nationalpark
EINFACH. NUR. WOW.
Wir würden die Tour immer und immer wieder machen und können sie Dir deshalb auch nur wärmstens ans Herz legen. Es war wirklich eine super coole Tour, auf der wir so viel über Pflanzen, Tiere und generell den Dschungel gelernt haben.
Wir haben eine Ganztagestour direkt über unsere Unterkunft* gebucht und unser Guide hieß Tuk. Falls Du die gleiche Tour machen möchtest, frag am besten mal bei unserer Unterkunft nach und frag dann direkt nach Tuk. Du kannst hier* ebenfalls eine Tour durch den Khao Sok Nationalpark buchen und hast Dein Ticket sofort bei Dir. Ganz wie Du willst 😀